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Flaming und die Kreuzzüge der Trolle

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Aus normalen Gesprächen werden hitzige Debatten, auf Austausch folgen starre Fronten, Plaudern entzündet sich zum flammenden Streit. Passiert überall, ist als Dynamik allerdings im Netz – auf E-Mail-Listen, in Foren, in Kommentaren unter Blogbeiträgen – besonders häufig anzutreffen. Das im aggressiveren Ton kommentieren nennt sich “flaming” und wenn es zur Sache geht, nennen wir das «Flame-Wars».

Flame-Wars entwickeln eine eigene Dynamik und passieren im Internet überall wo diskutiert wird, deutlich wahrscheinlicher als im so genannten «Real-Life» (RL). Gegenüber der direkten Interaktion von Angesicht zu Angesicht, und selbst gegenüber dem Kanal des Telefonierens, sind unsere Kommunikationskanäle via Netz meist extrem reduziert und entgrenzt. Das birgt Risiken für Dialoge selbst unter guten Bekannten. Reduziert heißt, dass wir ohne wichtige Dimensionen der Verständigung wie etwa Mimik, Gestik, Tonfall etc. auskommen müssen. Die Entgrenzung bringt unter anderem mit sich, dass im Netz immer weiter geredet werden kann und Antworten oder Ansagen zu jeder Zeit oder nie kommen können. Der Raum für Missverständnisse ist groß und daher auch die Wahrscheinlichkeit, dass es hie und da zu solchen kommt; damit zu Ärger, Enttäuschung, Verletzung, Wut.

Missverständnisse können allerdings auch beabsichtigt sein, bis hin zur bewussten Täuschung. Menschen, die Internetkommunikation nutzen, um Störkommunikation zu betreiben, werden «Trolle» genannt und sind ein weitverbreitetes Phänomen vor allem in den Postingforen vieler Onlinemedien, in vielgelesenen politischen Blogs und überall, wo es um Frauen, Feminismus, Freiheit, Sexualität oder Rechtsextremismus geht. Sie geben vor an offenen Debatten interessiert zu sein und bemühen sich daher ihre Interventionen als Argumente zu präsentieren. Dabei sind ihre versteckten eigentlichen Interessen, entweder Debatten zu sabotieren und zu verunmöglichen oder emotionelle Ausbrüche bei anderen zu provozieren. Daher ist es leicht, Trolle ins Leere laufen zu lassen, sobald mensch sie als solche erkannt hat: ignorieren und keine Emotionen zeigen.

Schwieriger ist es, wenn Trolle ihre Täuschung soweit treiben, dass sie sich mit ihrem Benutzerkonto – Namen und Profilbild – als andere bekannte Personen ausgeben. Solche Benutzerkonten werden «Sockenpuppen» genannt und sind, wenn damit Rufmord betrieben wird, kein “trollen” mehr sondern Mobbing.


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